Kosmetische Störung oder echte Krankheit? Besenreiser und retikuläre Varizen können alleine oder in Kombination mit einem Venenleiden größerer Gefäße (Stammvarizen, Seitenastvarizen) auftreten.
Besenreiser sind dünne erweiterte Äderchen von hellroter bis blauvioletter Farbe an den Beinen. Wegen ihres lockereren Bindegewebes sind Frauen häufiger davon betroffen als Männer.
Bevor eine Therapie der retikulären Varizen oder Besenreiser erfolgt, sollte immer eine Ultraschalluntersuchung der tiefen und oberflächlichen Beinvenen erfolgen. Werden große Krampfadern oder Abflussstörungen im tiefen Venensystem übersehen, kann es zu Komplikationen bei der Behandlung der retikulären Varizen oder Besenreiser kommen. Weiterhin führen fortbestehende große Krampfadern zu einem ausbleibenden Behandlungserfolg oder einem raschen Wiederauftreten der Besenreiser und retikulären Varizen nach der Therapie.
Zur Therapie der Besenreiser und retikulären Varizen kommen in Frage:
Grundsätzlich gilt: Für die Lasertherapie sind besonders kleine rote Gefäßerweiterungen geeignet, während die Sklerosierungstherapie bei den größeren rot-blauen Gefäßerweiterungen von Vorteil ist.
Die Hauptursache für Krampfadern ist eine angeborene Bindegewebsschwäche, die über eine Ausweitung der Venenwand zu einem Verlust der Klappenfunktion in den oberflächlichen Venen führt. Als Folge zeigen sich an den Beinen erweitert geschlängelt verlaufende Venen, die sog. Krampfadern (Varizen). Unbehandelt können Krampfadern über die Ausbildung eines venösen Bluthochdruckes im Bein zu Folgeerkrankungen wie Hautverfärbungen, Stauungsekzemen, Venenentzündungen bis hin zu einem offenen Bein führen. Von einer Rezidivvarikosis spricht man, wenn nach einer erfolgten Therapie Krampfadern wieder auftreten. Die Krampfadern zu operieren ist zu empfehlen.
Das menschliche Bein verfügt über oberflächliche und tiefe Venen. Die tiefen Venen sind für den Rücktransport von ca. 90% des Blutes verantwortlich, die oberflächlichen Venen transportieren nur ca. 10%. Bei Krampfadern (Varizen) bestehen irreversible Erweiterungen derjenigen Venen, die das Blut zum Herzen zurückleiten. Häufig ist die Ursache für Krampfadern ein angeborener Defekt der Venenwand und ein Verlust der Venenklappenfunktion. Auch Bewegungsmangel, Ernährungsgewohnheiten und hormonelle Einflüsse können zu einer Stammvarikosis führen. Über 90% der Krampfadern betreffen die Beinvenen.
Die Behandlung von Krampfadern besteht je nach Indikation aus der Verordnung von Kompressionsmitteln (Strümpfe, Strumpfhosen, Verbände) oder dem operativen Entfernen mittels Stripping oder endovenöser Verfahren.
Operationen erfolgen bei uns meist in örtlicher Betäubung - der aus der plastischen Chirurgie bekannten Tumeszenzlokalanästhesie (TLA). Dabei wird das Betäubungsmittel in starker Verdünnung mit einer elektrischen Pumpe in das Unterhautfettgewebe eingebracht. Moderne Wundverschlusstechniken hinterlassen kaum sichtbare Narben. Direkt nach der Operation kann und soll der Patient wieder laufen. Um optimale Ergebnisse zu erzielen, sollten je nach Befundausprägung vier bis sechs Wochen nach der Operation Kompressionsstrümpfe getragen werden.
Eine Seitenastvarikosis kommt selten allein! Meist treten Seitenastvarizen zusammen mit retikulären Varizen und Besenreisern auf. Entsprechend wählen wir bei diesen Konstellationen eine Kombinationsbehandlung aus operativem und interventionellem Vorgehen.
Bei der Seitenastvarikosis handelt es sich um netzförmige Venenerweiterungen und nicht nur ein kosmetisches Problem. Sie können sich entzünden und bei Verletzungen zu Blutergüssen oder Blutungen führen.
Seitenastvarizen werden je nach Ausmaß ambulant oder stationär in der sogenannten Mixbehandlung (Verödung und Häkeln) entfernt. Erst erfolgt in örtlicher Behandlung die Entfernung der größeren Seitenastvarizen, anschließend die Sklerosierung von Besenreisern oder retikulären Varizen.
Um Rezidive zu vermeiden oder effektiv zu behandeln, ist die Krampfaderoperation die beste Methode, da hier die meisten Erfahrungen bestehen.
Abhängig von der Ausprägung des Krampfaderleidens ist die Wahrscheinlichkeit für ein Wiederauftreten von Krampfadern in unseren Kliniken sehr gering: In weniger als 10% der operierten Fälle haben sich nach zehn Jahren neue Krampfadern mit einem Leisten- oder Kniekehlenanschluss gebildet.
Operation bei neu aufgetretenen Krampfadern:
Auch neu aufgetretene Krampfadern können operiert werden. Sie sollten jedoch von einem erfahrenen Gefäßchirurgen operiert werden, denn aufgrund von Vernarbungen an den bereits operierten Stellen ist diese OP aufwändiger und bedarf einer besonderen Erfahrung. So werden in unsere Klinik sehr viele Patienten überwiesen, die bereits in anderen Kliniken - teilweise mehrfach - voroperiert wurden.
Der Artemed Fachklinik Bad Oeynhausen wurde für die Jahre 2024/2025 nach einem komplexen Zertifizierungsverfahren das Gütesiegel Venen Kompetenz-Zentrum verliehen. Damit stellt die Abteilung die durch die Deutsche Gesellschaft für Phlebologie und den Berufsverband der Phlebologen geprüften Qualitätsrichtlinien in Diagnostik und Therapie von Venenerkrankungen sicher. Das Siegel steht somit für höchste Qualität in der Diagnose und Behandlung von Venenleiden wie Krampfadern.
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